Heiztechnik für die Zukunft: Interview mit Wolfram Friedl

Wolfram Friedel zeigt, wie integrierte Energielösungen Gebäude nahezu autark machen und dabei Wirtschaftlichkeit, Komfort und Nachhaltigkeit vereinen.

Moderne Heiz- und Kühlsysteme sind in Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen
gefragter denn je. Friedel Modernes Heizen setzt auf die Verbindung aus PVT-Kollektoren, Wärmepumpe, eXergiemaschine
und Stromspeicher – ein System, das Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt und Effizienz neu definiert. Der Ansatz richtet sich an Bauherren, Planer und Unternehmen, die langfristig unabhängig, energieeffizient und kostensicher wirtschaften wollen.

Herr Friedel, Sie stehen für ganzheitliche Energiekonzepte. Wie hat sich Ihr Ansatz entwickelt?
Schon in meiner Ausbildung zum Umwelt- und Verfahrenstechniker habe ich erkannt: Es genügt nicht, einzelne Geräte
zu optimieren, vielmehr muss das gesamte System stimmen. Mir wurde klar, dass kein einzelner Hersteller alle Komponenten liefern kann, um wirklich nachhaltige Lösungen zu bauen. Deshalb kombinieren wir heute Technologien verschiedener Partner zu einem stimmigen Gesamtkonzept, das auf die Bedürfnisse jedes Projekts abgestimmt wird.

Was unterscheidet Ihre Lösung von klassischen Heizsystemen?
Wir wollen einfache und wirtschaftliche Lösungen, die dauerhaft funktionieren. Entscheidend ist die richtige Kombination. PVT-Kollektoren erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme, das spart Fläche und Materialkosten. Wichtig ist, den passenden Kollektor für das jeweilige Objekt auszuwählen. Gemeinsam mit unserem Industriepartner varmeco haben wir dazu umfangreiche Analysen durchgeführt, um die ideale Balance aus Strom und Wärmegewinnung zu erreichen. So entsteht ein System, das effizient, langlebig und wartungsarm ist.

Die eXergiemaschine (eXm) gilt als Herzstück Ihres Systems. Was macht sie so effizient?
Die eXm ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe, die Wärme bis zu 60 Grad aufnehmen kann. Sie arbeitet genau dort, wo klassische Wärmepumpen an Effizienz verlieren. In einem System mit eXm kann die Hauptwärmepumpe mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten und die eXm hebt die Temperatur gezielt auf das nötige Niveau für die Warmwasserbereitung oder für klassische Heizkörper. Das spart Energie und verlängert die Lebensdauer. Das Zusammenspiel von Hauptwärmepumpe und eXm sorgt für einen besonders gleichmäßigen Betrieb und eine stabile Wärmeversorgung, selbst bei Minusgraden.

Wie bewährt sich das System in der Praxis?
Besonders bei großen Gebäuden zeigen sich die Vorteile, zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern oder den von der Krabbes &
Krabbes Projektentwicklung umgesetzten Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Luftwärmepumpen schaffen im Winter selten die geforderten 60 Grad Warmwassertemperatur, die eXm übernimmt das mühelos und spart dabei mehrere Tausend Euro Energiekosten pro Jahr. Auch im Bereich der Fernwärme hat sich das System bewährt. Die eXm kann den Rücklauf zum Fernwärmenetz absenken. Fernwärmekunden können dadurch die Nutzungsbedingungen einhalten, Fernwärmeanbieter mehr Nutzer an das bestehende Netz anschließen. In Jena setzt die Universitätsklinik bereits erfolgreich auf diese Technologie, weitere Projekte sind in Planung.

Wie wirtschaftlich ist eine solche Investition?
Die eXm amortisiert sich je nach Anwendung in fünf bis zehn Jahren, manchmal früher. Zusätzlich profitiert die Hauptwärmepumpe von geringerer Belastung und längerer Lebensdauer. Diese Faktoren machen das System langfristig attraktiv. Hinzu kommen Förderprogramme für energieeffiziente Gebäudetechnik, die den Einstieg erleichtern. So entsteht ein Kreislauf aus Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, von dem Eigentümer und Nutzer gleichermaßen profitieren.

Welche Entwicklungen erwarten Sie für die Zukunft des Heizens?
Ein Großteil der Energieversorgung wird künftig auf Elektroenergie basieren. Intelligente Stromspeicher, dynamische Tarife und KI-gestützte Steuerung werden Standard. In Kombination mit Photovoltaik und Elektromobilität entsteht eine nachhaltige, effiziente und wirtschaftliche Energiezukunft. Mein Ziel ist es, solche Systeme immer weiter zu vernetzen und Gebäude so zu gestalten, dass sie ihren Energiebedarf intelligent decken können. Und das ist keine Vision mehr, sondern Realität!

Kontaktiere unsere Gebietsvertreter und erfahre, wie du dein System optimierst.

de_DE
Nach oben scrollen